28. März, 19 h | bis 20. April
›(Earth Tables) Iftar in Yeniköy‹, 2013
eine Zeichnung von Christoph Schäfer
Vor ein paar Tagen wies Margit Czenki mich auf eine Passage bei Hannah Arendt hin, die sich in “Macht und Gewalt” auf den Begriff “Public Happiness” bezog, der im 18 Jahrhundert geprägt, und von den amerikanischen Revolutionären um Thomas Jefferson verwendet wurde. “If the ultimate end of revolution was freedom and the constitution of a public space where freedom could appear, then… no one could be called happy without his share of public happiness, that no one could be called free without his experience in public freedom, and that no one could be called happy or free without participating, and having a share, in public power.”
In den Wochen nach Gezi entwickelten sich in den Parks, Plätzen und Strassen Istanbuls vielfältige molekulare widerständigen Momente: Mit alltäglichen Handlungen – öffentliches Fastenbrechen von Muslimen und Säkularen, Foren, öffentlichem Teetrinken, Bücherlesen – nahmen und veränderten die Leute den öffentlichen Raum und erzeugten eine neue Idee des “Gemeinsamen”.
Ausstellungsansicht Kunstverein Friedrichshafen
Das ist der Hintergrund dieser Zeichnung, zentraler Teil meiner Installation für die 13. Istanbul Biennale, in der ich eine politische und hedonistische Geschichte der Stadt Istanbul durch seine Gärten, Parks und Stadien erzähle.
Die Reihe im Kunstverein Friedrichshafen wird von Jörg van den Berg kuratiert, heisst “Die Zeiten – More than fifteen minutes”, und zeigt jeweils eine Arbeit. Zum Auftakt meiner kleinen Aiusstellung gibt es einen talk und ein Gerspräch mit dem Kurator.”
Revolution and Public Happiness, Hannah Arendt, 1960