Wie lässt sich ein alter Schlosspark als Raum für Vorstellungen öffnen?
Ab Mai tauchen weiße Silhouetten im Park auf: Ein große Dame, eine Fontäne, ein schwarz behaarter Baum. Wer nah genug an die Arbeiten herantritt, entdeckt: Das sind echte Handzeichnungen, die Christoph Schäfer für Morsbroich gemacht hat.
Das Parklabyr sieht diese „Cut-Outs“ wie Eintänzer, die schonmal den Tanzboden bereiten, damit andere sich mit ihren Ideen ebenfalls auf das Parkett trauen. Denn in dem offenen Planungsstudio im Erdgeschoss des Museums können alle Interessierten an der Frage arbeiten, was der Schloss-park in Zukunft können sollte, wie er sich anfühlen könnte, was sie dort erleben möchten.
Margit Czenki und Christoph Schäfer nennen das „kollektive Wunschproduk-tion“ – ein offenes Verfahren, um das Wissen einer immer vielfältiger werden-den Stadtgesellschaft in Planungsprozesse einzubringen. Es geht darum, das Verhältnis von Imagination und Wirklichkeit unter Spannung zu setzen. Und was könnte das besser, als eines der machtfernsten Medien, die Zeichnung?
Natürlich können Sie die großen Zeichnungen auch einfach als Werke im Kontext des symbolischen Raums „Schlosspark“ wahrnehmen. Woher kommt die äussere Form des „Gothic Auto Folly“, und warum sind Schattenrisse von Fahrzeugen darin zu sehen? Träumen haarige Bäume, von Kleidern aus unterschiedlichen Epochen besetzt zu werden?
Ausstellung im Park: Mai – Dezember 2023
Öffnungszeiten Parklabyr: Di. – So. 11 – 17 Uhr
Eintritt frei
Gothic Auto Folly, Tintenstift auf Holz, Christoph Schäfer 2023, courtesy Museum Morsbroich Leverkusen. Foto: Jochen Müller